Berufung
„Berufung“ – die betrifft doch nur wenige Auserwählte… Tatsächlich?
Richtet sich Gottes Ruf nur an Priester, Ordensleute?
Oder gibt es eine Berufung für alle Christen?
Wenn die meisten das Stichwort „Berufung“ hören, gehen sie davon aus, dass Gott Menschen einen Auftrag erteilt. Ja, der Mensch spürt seine ganz individuelle Berufung. Das geschieht durch ein Erlebnis, durch ein Gespräch, durch Lebenserfahrung, durch das Glaubensbekenntnis der Eltern…
Berufung ist nicht nur etwas für Menschen die professionell mit dem Glauben zu tun haben. Die Vorstellung, dass Berufung vor allem etwas mit einer besonderen Aufgabe zu tun hat, ist weit verbreitet.
Es geht um mehr! Es geht darum sich auf Jesus einzulassen. Auf das was er uns mitgeteilt hat. Auf das was er uns vorgelebt hat. Es geht darum Menschen zu lieben, so wie sie sind. Und dabei spielt weder die Hautfarbe, noch das Geschlecht, ob Jung oder Alt, ob Behindert oder nicht Behindert eine Rolle.
Als Jesus seine ersten Jünger berufen hat, waren dies ganz gewöhnliche Menschen, die eine Freundschaft eingegangen sind. Sie haben ein Angebot angenommen. Ein berufener Mensch lebt ein ganz normales Leben in Nächstenliebe. Ein Leben mit Gott ist die Berufung. Ein Leben hingewandt zum Menschen, zum Nächsten.
Ganz praktische Beispiele sind das Einbringen der eigenen Stärken und Begabungen. Das Mitwirken als Messdiener, das Mitgestalten von Gottesdiensten, das Besuchen Bedürftiger und kranker Menschen, die Mitarbeit bei der Tafel, im Pfarrgemeinderat, bei Veranstaltungen wie Pfarrfasching (Christen sind fröhliche Menschen)… All dies sind Beziehungen zu Gott. Deine Überzeugung muss zum Ausdruck kommen, denn du bist einzigartig. Du kannst dich darauf verlassen:
Gott kennt deinen Namen. Und… Wenn du Christ bist, bist du berufen.
Reiner Titz